Herzogenrather Bündnis gegen Rechtsextremismus
Herzogenrath:
Ort der Vielfalt –
Bunt statt Braun
Seit Beginn der 1990er Jahre arbeiten Vertreter
von Jugendverbänden, Vereinen,
Kirchen, Gewerkschaften, politischen Par-
teien, Schulen, antifaschistischen Gruppen
sowie Einzelpersonen in der Stadt Herzogen-
rath zusammen im Kampf gegen Rechts-
extremismus. In der Stadt Herzogenrath
leben unter dem Leitbild unserer freiheitlich-
demokratischen Grundordnung über 48.000
Menschen aus mehr als 100 Nationen
miteinander. Angesichts der vielfältigen
Wurzeln und Traditionen dieser Menschen
sind Verständnis, Toleranz und Offenheit im
alltäglichen Umgang unverzichtbar.
Mit großer Sorge nehmen wir die Aktivitäten
von Rechtsextremisten in unserer Stadt zur
Kenntnis. Wir erleben immer wieder den
Versuch von NeoNazis, das Miteinander
von Menschen tiefgreifend zu stören.
Intoleranz, Ausgrenzung, Fremdenfeind-
lichkeit und Rassismus sind Kern ihrer
begrenzten Weltanschauung, deren Konse-
quenzen gerade unser Land furchtbar
erfahren hat. Rechtsextreme Gesinnung ist
nicht akzeptabel – nie und unter keinen
Umständen. Angriffen von Rechts muss mit
allen Mitteln Einhalt geboten werden. Ein
demokratisches und friedliches Zusammenleben
von Menschen unterschiedlicher
Herkunft, Kultur und Religion basiert auf
Grundwerten, die mit rassistischen und natio-
nalistischen Anschauungen unvereinbar
sind. Wir sind stolz darauf, dass das Bundes-
ministerium für Frauen, Senioren, Familien
und Jugend die Stadt Herzogenrath am
23.09.2008 als Ort der Vielfalt ausgezeichnet
hat. Dadurch wird der besondere Einsatz
unserer Stadt gegen Rechtsextremismus und
Fremdenfeindlichkeit gewürdigt. Zugleich
betrachten wir diese Auszeichnung als
Auftrag, in unseren Aktivitäten für ein
friedliches Miteinanderleben nicht nachzulassen.
Entscheidend ist nach unserer
Überzeugung, die Auseinandersetzung mit
Rechtsextremismus nicht nur von Fall zu
Fall zu führen, sondern mit langem Atem
und durch nachhaltige
RAT UND VERWALTUNG
Beschäftigung mit seinen Ursachen. So haben
wir, oftmals initiiert durch unser Bündnis,
folgende Veranstaltungen durchführen/
Erfolge erzielen können, die diesem Ziel
dienten.
l So ist es gelungen, den „Zug der Erinne-
rung“ an unserem Bahnhof halten zu
lassen. Dies hat Interesse in verschie-
denen Altersstufen und Bevölkerungsgruppen
hervorgerufen. Viele der
Besucher kamen auch aus den benachbarten
Niederlanden und zeigten ihr
Interesse an der Aufarbeitung vergangener
Probleme, die leider bis in die
Gegenwart hinein ihre Wirkung zeigen.
l Auf unseren Appell hin wurde die KAL
vom Innenminister des Landes NRW verboten.
Auch wenn viele Mitglieder der
KAL jetzt in anderen Parteien Unter-
schlupf finden, sehen wir dies als einen
Erfolg unseres Bündnisses an. Menschen
mit rechtsradikaler Gesinnung soll gezeigt
werden, dass die große Mehrheit
der Herzogenrather Bevölkerung rechtsextremistisch
motivierte Handlungen
und Reden nicht akzeptiert und ablehnt.
l Wir wollen mit dazu beitragen, ein Klima
zu schaffen, in dem für Rechtsextremismus,
Faschismus, Rassismus,
Antisemitismus, Nationalismus,
Revanchismus, Fremdenfeindlichkeit
und Diskriminierung kein Platz ist.
Deshalb unterstützen und fördern wir
Zivilcourage im Umgang miteinander.
l Gemeinsam mit Organisationen aus
Südlimburg würdigen wir zum Kriegs-
ende die Befreiung vom Hitlerfaschismus
mit einer Ausstellung im
Rathaus und erinnern an die schwierigen
Umstände, unter denen Kinder nach
dem Krieg aufgewachsen sind. Diese
waren sicherlich auf beiden Seiten der
Grenze vergleichbar.
l Weiterhin haben wir die meisten Sportvereine
unserer Stadt veranlassen
können, sich aktiv gegen Rassismus und
Fremdenfeindlichkeit auszusprechen.
In unseren Aktivitäten sehen wir einen
wichtigen Beitrag zur Stärkung unseres
demokratischen Gemeinwesens. Ziel unseres
Bündnisses ist es, Menschen quer durch
alle Bevölkerungsschichten und Organisationen
zu einem dauerhaften Miteinander
zusammen zu schließen.
Sprecher des Bündnisses:
Manfred Radermacher
Tel.: 02407/6355
Dem Bündnis gehören folgende Organisationen an:
Attac-Wurmtal, AWO Ortsverein Merkstein, Bergbaudenkmal
Adolf e.V., Billardfreunde 1964 Merkstein e.V., Bündnis
90/ Die Grünen Herzogenrath, CDU-Fraktion im Rat
der Stadt Herzogenrath, die Begegnung Herzogenrath,
djo Merkstein, Ev. Kirchengemeinde Herzogenrath, FDPFraktion
im Rat der Stadt Herzogenrath, FDP-Stadtverband
Herzogenrath, Förderverein Arbeit, Umwelt und Kultur in
der Region Aachen e.V., Förderverein „Arche Noah“ des
kath. Kiga St. Maria Himmelfahrt, Förderverein Christus-
König-Kriegerdenkmal Herzogenrath-Ritzerfeld,
Förderverein
der kath. Grundschule Straß, Fraktion DIE LINKE im
Rat der Stadt Herzogenrath, Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen
im Rat der Stadt Herzogenrath, Frauenbündnis Herzogenrath,
Frauen-Kommunikations-Zentrum Herzogenrath
e.V., HOT St. Gertrud Herzogenrath, IG BCE Ortsgruppe
Herzogenrath/Würselen, Invalidenverein Herzogenrath-
Straß 1959 e.V., Jugendtreff im Bürgerhaus Kohlscheid,
Jugendtreff Streiffelder Hof Merkstein, Juso AG des SPD
Stadt-verbandes Herzogenrath, Kath. Grundschule Bierstraß,
KFD St. Josef Straß, KJG St. Josef Straß, Naturfreunde
Deutschlands – OG Herzogenrath-Merkstein, Ortsverband
DIE LINKE, Herzogenrath, Peperoni e.V., Personalrat der
Stadtverwaltung Herzogenrath, Pfarrgemeinde St. Josef,
Pro Stadtbücherei e.V., Projektgruppe Malabon und Dritte
Welt e.V., Senioren ohne Grenzen – Deutsches Netzwerk,
Siedlergemeinschaft Merkstein e.V. 1934, SJD Die Falken
Merkstein, Soziokulturelles Zentrum „Klösterchen“ Herzogenrath,
SPD-Fraktion im Rat der Stadt Herzogenrath, St.
Hubertus Schützenbruderschaft 1971 Herzogenrath-Ritzerfeld
e.V., Städt. Gemeinschaftsgrundschule Klinkheide,
Städt. Gemeinschaftsgrundschule Pannesheide, Stadtjugendring
Herzogenrath, SV des städtischen Gymnasiums
Herzogenrath, VdK Ortsverband Herzogenrath, Verein Pro
Stadtbücherei e.V. Herzogenrath, VHS Nordkreis Aachen.
Hinzu kommen mehrere Einzelpersonen, die an unseren
Überlegungen und Aktivitäten teilnehmen.
Eröffnung der
Ausstellung
im Rathaus zur
Würdigung des
Kriegsendes und
Befreiung vom
Hitlerfaschismus.
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